Table of Contents
Wer derzeit auf englischsprachigen Lifestyle und Home Decor Blogs unterwegs ist, kommt an einem ganz bestimmten Begriff nicht vorbei: Hygge! Und da laut Zukunftsinstitut dieser Megatrend 2017 auch Deutschland erreichen soll, wird es Zeit sich “hygge” und den “hyggelig Lifestyle” einmal näher anzuschauen…
Hygge – ein nationales Lebensgefühl wird zum internationalen Lifestyletrend!
Das Wort “hygge” (ausgesprochen “hüh-geh”) stammt aus dem Dänischen, und lässt sich laut Langenscheidt Wörterbuch am ehesten mit “Gemütlichkeit” übersetzen. Das dazugehörige Adjektiv “hygellig” wird mit “gemütlich, heimelig, anheimelnd” übersetzt, doch für die Dänen würden diese Worte wohl kaum ausreichen, um die gesamte Bandbreite an Konnotationen zu umschreiben, die mit dem Begriff des “hygge” einhergehen.
Wer schon einmal das Glück hatte, im Winter Urlaub in Skandinavien zu machen, der weiß, wie unglaublich intensiv und zauberhaft diese dunkle und seelisch nicht immer einfach auszuhaltende Zeit dort zelebriert wird: Dicke Wollpullover und -Socken schützen vor der Kälte, warme Decken und ein prasselndes Kaminfeuer erzeugen behagliche Gemütlichkeit, Kerzen vertreiben die graue Nacht und warme Getränke mit einem kleinen Schuss “Extra Wärme” (sprich: Hochprozentigem) erfreuen Körper und Seele gleichermaßen.
Bei den Norwegern heißt dieses winterlich-mollige Lebensgefühl “kose”, bei den Schweden “mys”, und bei den Dänen ist es eben “hygge”: Wärme, ein liebevolles Beisammensein, sanftes Licht, gutes Essen, Lebensfreude – so ungefähr könnte man das Gefühl beschreiben, welches durch das Zelebrieren von “hygge” erzeugt wird. Tja, und wenn man bedenkt, dass die Dänen als das glücklichste Volk der Welt gelten, dann muss ja nun etwas dran sein an diesem Lebensgefühl, oder?
Kein Wunder also, dass insbesondere für die Briten im letzten Jahr “hygge” DER Lifestyle Trend schlechthin war! Wenn einen die Zukunftsängste dank Brexit und co. schier auffressen, sehnt man sich natürlich nach der dänischen Lebensfreude und wünscht sich simple, warm-freundliche Gemütlichkeit herbei.
Hinzu kommt noch die Tatsache, dass die Engländer sich mit dem Entspannen und einfach einmal gehen lassen ziemlich schwer tun (ich muss es wissen – eine meiner besten, liebsten Freundinnen ist Engländerin!). Selbst sprachlich gesehen kommt das Konzept des “hygge” zu kurz im Englischen: Klar gibt es solche Worte wie “cozy” oder “comfy”, welche wir auf Deutsch wohl mit “gemütlich” übersetzen würden, doch haben sie nicht die gleiche kulturelle Bedeutung wie “hygge” oder die Deutsche “Gemütlichkeit.”
Ausgelöst wurde der “hygge” Trend insbesondere durch zwei Bücher, welche es in England auf die Bestsellerliste schafften: Meik Wikings Hygge – ein Lebensgefühl, das einfach glücklich macht* und Marie Tourell Søderbergs Hygge: The Danish Art of Happiness*, welches es – noch? – nicht auf Deutsch gibt. Neben diesen beiden Bestsellern gibt es zahlreiche weitere Bücher, die im letzten Jahr den hygge Hype angefeuert haben: Kochbücher, Medationsguides, Deko- und Einrichtungsbände, sowie jede Menge “How to…” Anleitungen um sein Leben so higgeligt wie möglich zu machen.
“Hygge” wird uns also noch lange begleiten, insbesondere wenn die Zeiten so düster bleiben, wie es sich derzeit herauszukristallisieren scheint. Doch wie genau “geht” das denn jetzt mit dem “hygelligen Lebensstil”? Hier eine kleine Anleitung für das “hygge at home” Feeling!
How to Hygge… 5 Dinge, die Euer Leben “hyggelig” machen!
Zwar müssen wir Deutschen vielleicht nicht ganz so dringend darüber aufgeklärt werden, wie man Gemütlichkeit zelebriert, doch auch uns kann der hygge Trend durchaus das Leben verschönern. Insbesondere jetzt im Winter liegt einer schneegenervten Frostbeule wie mir recht viel daran, möglichst viel Wärme und Behaglichkeit in meinem Leben zu erzeugen. Und diese 5 Tipps kann zum Glück absolut jeder von Euch recht unkompliziert befolgen.
1.) How to hygge: Raus in die Natur!
Die Skandinavier haben eine ganz besonders tiefe Beziehung zur Natur und scheuen sich nicht, selbst bei klirrender Kälte durch blendend weißen Tiefschnee zu stapfen. Auch die Dänen sind da keine Ausnahme – eine Liebe zur Natur selbst in den härtesten Wintermonaten lockt sie so gut wie täglich ins Freie.
Was gibt es auch Schöneres als nach Stunden im Schnee Herumtollen nach Hause zu kommen und sich vor dem Kaminfeuer (oder der Heizung…) aufzuwärmen? Also – packt Euch warm ein und macht Euch auf den Weg in den Wald, oder vielleicht auch nur auf die verschneite Spielwiese nebenan!
2.) How to hygge: Wärme und Behaglichkeit für Körper und Seele
Raus aus dem Schnee und rein in die warmen Strickleggings, Filzpantoffeln, Kuschelsocken, oder Eure ältesten, ausgefransten “hyggebukser” – jene schlabberigen Jogginghosen, die man sich nur zu Hause traut anzuziehen. Warme, gemütliche Kleidung ist das Ah und Oh um “hygge” zu erzeugen!
Auch eine intensive Wellness-Session wie ich sie zum Beispiel im letzten Jahr in meinem Valentinstag für Singles Beitrag vorgestellt habe, kann wahre Wunder für das getrübte Gemüt wirken. Eine trockene Bürstenmassage zum Beispiel kurbelt den Kreislauf an und sorgt für eine bessere Blutzirkulation, so dass kalte Füße und Hände schön durchwärmt werden.
Derzeit gibt es so einige tolle Wellnessprodukte für den Winter, allen voran die cremig-schaumige, traumhaft lecker duftende Kneipp Winterpflege Cremedusche und das Dresdner Essenz Bei Kerzenschein Schaumbad, welches tatsächlich duftet als ob man das Bad mit orientalischen Duftkerzen aromatisiert hätte.
3.) How to hygge: Kerzen vertreiben die Dunkelheit im Haus und im Herzen
Die Dänen haben den weltweit höchsten pro Kopf Verbrauch an Kerzen – dass dies direkt mit der Kunst zusammenhängt, “hygge” zu erzeugen, liegt da also nahe! Nichts lässt das Haus so behaglich wirken wie Kerzenschein, und so wird die lange Dunkelheit des skandinavischen Winters liebend gerne mit Dutzenden von Kerzen vertrieben. Mittlerweile gibt es sogar eine spezielle Hygge Duftkerze vom Designerlabel Skandinavisk. Also, holt all Eure Teelichter, Kerzen und Duftlampen hervor und erzeugt so viel orange-gelbes Licht wie nur möglich. Schon seit Ihr auf dem besten Weg, den hygge Trend voll und ganz zu verinnerlichen.
4.) How to hygge: Comfort Food – am besten unkompliziert und aus einem Topf
Winter – das ist die Zeit für Suppen, Eintöpfe und im Ofen Überbackenes! Bei mir gibt es zum Beispiel oft und gerne eine leckere, unkomplizierte Kürbissuppe mit gerösteten Kichererbsen. Seid Ihr an dem Rezept interessiert? Lasst es mich wissen! Auch für englische Stews und Aufläufe mit Wintergemüse with Kohlrabi oder Grünkohl habe ich viel übrig, sie wärmen wie ich finde nicht nur den Körper, sondern auch die Seele, und genau darum geht es beim hygge Trend.
Da hygge sich noch nicht so ganz durchgesetzt hat in Deutschland, sind die meisten Rezepte zu diesem Thema auf Englisch. Ich persönlich empfehle “comfort food” im Stile von Smitten Kitchen, Jamie Oliver, oder Half Baked Harvest. Deutsche Foodblogs scheinen derzeit alle auf dem “minimalistischen” Trend zu schwimmen, also konnte ich hier nur sehr un-hyggelige Rezepte finden, sorry!
Vielleicht liebt Ihr es eher klassisch-skandinavisch in Sachen hyggeligge Rezepte? Dann könnte Euch das Kochbuch Skandinavisch Kochen* oder das englischsprachige Scandinavian Comfort Food: Embracing the Art of Hygge* gefallen!
5.) How to hygge: Heiße Getränke “mit Schuss” machen happy
Auch wenn Alkohol unfassbar teuer ist in den skandinavischen Ländern, wird dort viel und gerne getrunken. Im Winter ist besonders der Glögg – “Glühwein” – extrem beliebt, doch auch eine heiße Schokolade mit einem Schuss Likör tut nach dem Schneespaziergang einfach gut. Ich persönlich liebe ja besonders die Kombination weiße Schokolade und Baileys, oder dunkle Schokolade mit Amaretto – so lecker!
Wer Alkohol nicht trinken möchte oder kann, der findet sicher auch an den vielen speziellen Wintertees Gefallen, oder Ihr probiert ein Rezepte für alkoholfreien Punsch aus. Hauptsache es dampft und duftet so richtig schön in Euren Bechern – da tut es auch ein einfacher, kräftiger Kaffee.
Ihr seht also, hygge geht eigentlich ganz einfach! Gemütlich, behaglich, warm und lichtdurchflutet sollte es sein, und vor allem – Körper und Seele wohltun! Mit der Dunkelheit, die uns derzeit umgibt, kommt ein kleines bisschen hygge im Alltag sicherlich vielen von Euch zugute. Und, wenn man den Trendforschern glauben kann, dann wird das dänische Lebensgefühl in diesem Jahr zum absoluten Lifestyletrend schlechthin – also, hygge voraus!
Übrigens – “hygge sig”, Dänisch für “es sich gemütlich machen”, hat laut Langescheidt ebenfalls die umgangssprachliche Bedeutung “Sex haben”… Das lasse ich jetzt einfach einmal so stehen und wünsche Euch noch einen warmen, gemütlichen Winterabend.
Macht’s gut, meine Süßen!
Eure Sugarpeaches
*Affiliate Links
Leave a Reply